Überlebensmenü

Also ich gebs ja zu, ich bin verwöhnt. Meine holde Gattin war viele Jahre Hausfrau und bekochte die Familie. Darunter mich. Jetzt geht sie wieder arbeiten und ich krieg trotzdem abends meist noch warmes Essen:-)
Nur heute nicht.
- Kein Teller vorbereitet in der Mikrowelle.
- Kein Broilerverkäufer vorm Discounter (weil in BW Feiertag)
- keine Tiefkühlpizza im Eisschrank.
- usw.

ABER: Eier waren da. Klasse. Deren nahm ich 4 Stück und zerdepperte sie mit Wonne und lüsternem Blick in ein Rührgefäss.
Und fand den Salzstreuer und setzte ihn massiv ein.
Und nahm einen Schneebesen und rührte die Eier. Sie wurden zu Rühreiern. Und waren ganz gerührt...
Nebenbei - man lese und staune (Multitasking bei Männern!) - befahl ich einer Herdplatte, rot zu werden.
Und eine weitere Spurensuche ergab, dass im KS auch noch so kleine Schinkenwürfel rumstanden. Hatten nix zu tun. Dann können sie ja wenigstens ein bischen Äkschen in die Bratpfanne bringen. (Sagte ich schon, dass ich dieselbe unten im Backofen fand (wie praktisch, diese Aufbewahrungsnähe!)?
Da sich inzwischen die Eier ziemlich eng miteinander verbanden - Auflösung des einzelnen Individuums!) und es ihnen langweilig wurde, machte ich sie mit einer gewissen Menge Milch bekannt, wass sich als hilfreich erwies, denn...
...als die Schinkenwürfelchen vor lauter Aufregung in Hitze gerieten und herumsprangen, konnte der Milch-4Eier-Brei sich mit diesen erhitzten Elementen verbinden und nach und nach eine gewisse gelblich, knusprige masse werden.
Und da das Multitasking erstaunlicherweise immer noch anhielt, machten zwei Toastbrote einen gewissen Hitzetest durch und erbraunten dabei. Lecker.
Ein Glas Orangensaft fand sich auch noch.
Und dann wurde ein Österreicher Sieger der 4-Schanzen-Tournee, während von leckerem Duft begleidet dieses Notversorgungsmännermenü wieder einen Tag Überleben garantierte.

Zum Nachahmen empfohlen - zwei Stunden danach lebe ich immer noch:-)