24.1.10

lesen über honecker

"der mann - bei dem honecker wohnte" so lautet der titel einer autobiographie von uwe holmer. das buch ist weit mehr als nur eine schilderung der wenigen wochen, in der der ehemalige staatsmann erich h. nirgendwo mehr unterschlupf fand, als eben in einem christlichen wohnhaus.
wer aus ddr-verhältnissen stammt und nicht mehr ganz jung ist, kann viele lebenssituationen von uwe vollmer nachvollziehend begleiten. er schildert seine eigene kindheit und jugend, seine erste ehe und berichtet über seine 10 kinder. faszinierend auch ein foto, auf dem alle enkelkinder zu sehen sind.
ehrlich, fast nüchtern berichtet volmer über sein leben, seine wirkungsstätten, führungen des herrn und den doch immer wieder latenten widerstand gegen das herrschende regime, welches seine glaubensinhalte beschneiden wollte. aber auch sein wirken nach der wende - mit anderen herausforderungen als vorher im atheistenstaat - werden gut dargestellt. nach dem tod seiner ersten frau wagt er auch partnerschaftlich einen neuanfang. seine denkanstösse zu den herrschenden verhältnissen in staat und politik, sein unbedingtes vertrauen auf gottes zusagen in seinem wort vermitteln etwas von seinen lebenskämpfen und durchhilfen seines himmlischen vaters.
ein sehr lesenswertes buch, wie ich finde. und nicht nur für ältere oder "ossis", sondern sein schreibstil lässt die leser mit auf eine entdeckungs- und bildungsreise gehen...

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