12.12.08

im fokus der fernsehteams

hach - das tut soo guut.
du kommst morgens an die grenze - also nicht du, sondern ich - das du ist nur der literarische kniff beim schreiben - also, du kommst an die landesgrenze zum süden und musst ein wenig in der schlange warten.
weil? weil genau am grenzübergang die kameras aufgebaut werden/sind und sie alle auf dich warten.
du dann in grossaufnahme im deutschen und/oder schweizer fernsehen. toll. endlich nimmt ausser deinem hund und deinem versicherungsvertreter mal jemand wahr, dass es dich gibt. und dass du jeden morgen pflichtgemäss zur arbeit fährst. egal, ob es stürmt oder wie heute, schneit.
also - du fährst langsam, ziemlich langsam in richtung kamera, kurbelst schon mal die seitenfenster herunter - denn im profil siehst du noch besser aus - und willst dem interviewer zuvorkommen und hast schon einen lockeren spruch auf der zunge...
da merkst du mit wehmut: der ganze rummel ist gar nicht wegen dir. sondern wegen irgend so nem nest, was schengen heisst.
und was was mit kontrollen zu tun hat.
nun ja, da fällt dir ein: heute ist ja der zwölfte zwölfte, der tag, an dem personenkontrollen an der schweizer grenze wegfallen sollen.
und du bekommst mitleid mit den grenzern - denn du selbst hast ja deinen job noch, aber wie es um deren steht, naja...
und du fährst - wie jeden tag - in dein parkhaus, marschierst zur arbeit und liest in der pause, dass nun endlich die eidgenossen - zwar ziemlich zeitverzögert, aber das kennt man seit emil ja schon - sich peu a peu dem europäischen miteinander anschliessen.
wurde ja auch zeit, denkst du und freust dich, dass mal wieder eine schranke weniger zwischen menschen steht.

foto: kreative.photo-pixelio

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