Riehen schliesst sein Krankenhaus

Der Riehener Gemeinderat hat beschlossen, das Gemeindespital zu schließen. Betroffen sind mehr als 200 Mitarbeiter. Riehen muss künftig ohne Krankenhaus auskommen: Das Gemeindespital soll seinen Betrieb bis zum Jahresende einstellen, hieß es am Donnerstag an einer Medienkonferenz des Gemeinderats. Dieser habe der Eigentümerin des Areals, dem Diakonissenhaus Riehen, mitgeteilt, dass er die Option zur Verlängerung des Baurechtsvertrages für das Spital nicht ausübe. Mit dem Entscheid ist die vom Riehener Einwohnerrat im Oktober 2008 befürwortete Chancenstrategie gescheitert. Diese sah Investitionen von 11,5 Millionen Franken in das Spital sowie dessen rechtliche Verselbstständigung vor. Das Parlament knüpfte sein Ja aber an die Bedingung, dass Partner gefunden würden für einen wirtschaftlichen Betrieb.

Laut Mitteilung der Gemeinde können keines der geprüften Projekte das Überleben des Spitals sichern kann. Bei dem Entscheid habe der Gemeinderat berücksichtigt, dass mit dem schweizweit voraussichtlich 2012 eingeführten Spitalfinanzierungsmodell der Druck auf das Kleinspital stark wachsen werde: Zur Sicherung der Finanzierung müssten die Patientenzahlen um etwa die Hälfte gesteigert werden. Das sei angesichts der Überkapazität bei den Spitalbetten im Raum Basel unrealistisch. Als Ersatz will die Gemeinde zusammen mit dem Diakonissenhaus, den nahe gelegenen Spitälern und Hausärzten ein ambulantes Gesundheitszentrum aufbauen. Dass die Schließung viele Arbeitsplätze koste, sei bedauerlich so der Gemeinderat. Er werde seine Verantwortung gegenüber den Betroffenen jedoch wahrnehmen. Vorgesehen ist unter anderem ein Sozialplan.