19.4.06

stille helden

es gibt sie noch, die stillen helden des alltags. erst zu ostern erzählte mir jemand, dass er karfreitag und karsamstag ziemlich mit suizidgedanken zu tun hatte, dann aber - gott sei dank - diese nicht umsetzte. er hört gott zur zeit nicht, sagte er. gott würde nicht mir ihm reden. deshalb hält er sich mehr bei leuten auf, von denen er weiss, dass gott zu denen redet. damit er wenigstens dort in der nähe ist... ich finde ihn tapfer und wüsste nicht, ob ich in seinen umständen viel lebensmut hätte.

oder wie gestern die dame, deren arm kompliziert gebrochen ist. aber sie meinte, dass gott ja nichts zulässt, was für ihn einen sinn hätte, wenngleich auch wir menschen den nicht immer (gleich) sehen. und da nutzt sie halt die gelegenheit im krankenhaus, von ihrem glauben zu erzählen oder fragt, ob sie das abendgebet auch für die bettnachbarin sprechen darf - was diese gerne annahm. oder bittet eine mitpatientin, ihr die losungen vorzulesen, wobei ein gespräch entsteht und in eine abendliche bibelarbeit endet... die dinge so nehmen, wie sie nun mal sind und bereit zu sein, sich von gott gebrauchen zu lassen - das sind meine helden des alltags.

und der michael? naja, auch ein bissl, weil er momentan in seiner durststrecke nicht aufgibt, sondern für bessere zeiten trainiert...

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