13.4.06

der kuss. der hahn.

und dann kamen sie. mit schwertern und stöcken. angeführt von einem aus dem mitarbeiterstab, dem finanziellen genie der gruppe. "wozu, wozu, freund, bist du gekommen?"
und dann küsst der mann, der in der bibel immer die zusatzbeschreibung bekam: judas, der ihn auch überlieferte - der küsst den heiland der welt. nicht mehr aus zuneigung, nicht mehr aus freundschaft, sondern als zeichen für die gruppe, die zur verhaftung unterwegs war, damit sie den richtigen aus dem verkehr zögen.
judas hat mit dem geld, welches er für seinen verrat bekam, nicht mehr viel anfangen können. als er sah, was er angerichtet hatte, verdunkelte sich seine seele und er beging selbstmord (übrigens gibt es eine sehr treffende parallele auf ahitophel, dem sehr weisen ratgeber davids, der auch eine fehlentscheidung traf, als er sich auf die seite von absalom schlug und sich danach das leben nahm...).

die frage ist, wie oft wir - ich - schon im leben den herrn verraten habe. vielleicht auch ziemlich fromm, mit einem kuss, aber im inneren sah es anders aus...

und dann war da noch der petrus: "wenn alle dich verlassen - ICH bleibe dir treu..." kommt mir bekannt vor: grosse klappe vor anderen. aber wenn es dann brenzlich wird, wenn angestellte dich auf die probe stellen, dann zeigt es sich, wie treu wir wirklich sind. bei petrus musste erst der vorangekündigte hahn krähen und als der herr ihm in die augen sah - da flossen die tränen und die scham beherrschte sein denken.
petrus - jeder von uns hat ihn in sich. und ich denke nicht gern an situationen zurück, in denen ich mich auch schämte - zuerst über meinen herrn, und dann später über mich selbst.

gott sei dank gibt es für den petrus eine zweite chance. und weil er seinen herrn dreimal verleugnete, muss jesus ihn später auch dreimal fragen: hast du mich lieb?

petrus lernte seine lektion und war später eine extrem nützlicher mitarbeiter im reich gottes. judas verpasste seine chance...

aus eigener kraft können wir keine zeugen sein, aber mit SEINER hilfe schon. heute, morgen, an jedem neuen tag...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dat is ja fast ne predigt.. :)

Nipping_Tick_Tuck hat gesagt…

und dabei kommt es nicht darauf an, wie wichtig der verrat zu sein scheint. wenn man das leben schätzt, so ist man auch aufgefordert aufzustehn, wenn jemand eine fliege erschlägt.
ansonsten werden sich die grenzen immer weiter verschieben; wie in einem traum, aus dem man erwacht und merkt, wie weit fortgeschritten es schon ist, ohne es bemerkt zu haben.

in diesen situationen vergessen wir, dass wir nicht allein sind. doch der verstand vermag es nicht dieses erdrückende gefühl zu überwinden.
das sind die fehler des menschen.
und sie sind verheerend...