15.6.05

Frau oder Hund?

- Beziehungsänderungen im Wandel der Zeit mit offenen Fragen -

Ich bin mir nicht ganz sicher. Habe ich vor 30 Jahren falsch entschieden? Ich war jung. Und verknallt. In ein nettes Mädchen. Sie wurde meine Frau. Überlegt habe ich damals nicht lange. Hätte ich das doch lieber tun sollen?

Ich habe mich damals (als Mann) für ein weibliches Gegenüber entschieden. Das hatte Vorteile. Sie wurde in Vielem eine Ergänzung für mich. Noch mehr Vorteile: Kinder. Sie kamen dann so peu á peu. Auf normalen "biologischem" Weg. Klein stressten sie manchmal. Heute sind wir dankbar für ihre Existenz. Sie bereichern unser Leben unwahrscheinlich. Ach so, geheiratet wurde in dieser Zeit ebenfalls noch. Meistens jedenfalls.

Heute zählen wir schon fast zu den Exoten. Immer noch dieselbe Frau an meiner Seite. So lange Zeiten kann man(n) sich oft nicht mehr leisten. Und überhaupt: Wieso Frau?

Die Schweiz hat vor kurzem per Volksentscheid abgestimmt: 58 % haben das Gesetz über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare angenommen. Schwule und Lesben können ihre Lebensgemeinschaft in Zukunft rechtlich absichern. Nicole Béguin, Co-Präsidentin der Lesbenorganisation Schweiz freute sich riesig über dieses klare Resultat. Es sei ein Zeichen dafür, dass Homosexuelle akzeptiert würden. Vor zehn Jahren wäre eine solche Vorlage nie angenommen worden. (siehe www.blick.ch)

* Hätte ich damals noch länger warten sollen?

* Wäre ich vielleicht mit einem Mann glücklicher, erfüllter geworden?

* Oder wäre ein Hund nicht die bessere Alternative gewesen?

Nach dem Motto:
"Jüngling in den reifen Jahren, willst du nehmen eine Frau,
denke stets an die Gefahren, überleg es dir genau!
Hüte dich vor Liebesgaben, hüte dich vor schwacher Stund’,
willst du leben ohne Plage, kauf dir lieber einen Hund..."


Vor Jahren als Gag-Gedicht bei Hochzeitsfeiern vorgetragen, scheint das heute ein echter Trend zu werden. So glaubt es zumindest Prof. Dr. Volkmar Sigusch (64). In naher Zukunft würden eingetragene Lebenspartnerschaften mit Tieren möglich sein, meint der Direktor des Institutes für Sexualwissenschaft der Uniklinik Frankfurt (Main). Da menschliche Partner immer schwieriger würden, verzichten immer mehr Menschen auf Beziehungen und leben mit Katze, Hund... oder mit ihrer Waschmaschine. (siehe: www.bild.de)

Bei solchen Nachrichten werde ich zutiefst nachdenklich.

* Habe ich all die Jahre am wirklichen Dasein vorbeigelebt?

* Hätte ich mit einem Turm, einem Schiff (laut Prof. Sigusch gibt es Menschen, die tatsächlich in Gegenstände verliebt sind) viel glücklicher werden können?

* Oder wäre eine rein männliche Beziehung das Richtige gewesen? Allerdings wären dann die Kinder...

* Und ein Letztes: Wieso hat Gott eigentlich die Menschen als Mann und Frau geschaffen?

Oder habe ich da wieder was falsch verstanden?

Veröffentlicht bei Jesus-Online

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...ich (weiblich) liebe seit 21 jahren! einen mann! wir sind sogar verheiratet, und ich finde das zutiefst richtig so. wir haben es nicht immer leicht miteinander, bequem schon gar nicht, aber meistens schön. gleichgeschlechtlich geht über mein vorstellungsvermögen aber wirklich beklagenswert finde ich, dass menschen ihr leben lieber mit einem Hund (Katze) teilen als mit einem anderem Menschen. für mich zeugt das von feigheit.

andy55 hat gesagt…

na, das finde ich doch eine mutige stellungsnahme aus dem anderen lager:-)
weiterhin alles gute für eure zweisamkeit.
andy