6.4.14

Die Umarmung

Heute waren wir mal in einer anderen Stadt zum Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst habe ich das Gefühl, ich solle einfach auf meinem Platz sitzenbleiben…
Vielleicht werde ich ja irgendwie gebraucht? (Sicher nicht beim Ministry-Team, die heute für Befreiung von dämonischen Bindungen beten wollen, und wir gehören ja nicht zur Gemeinde, und auch nicht zum Team…)
Vorn betet das Team noch mal miteinander, dann teilen sie sich immer zu zweit auf – und die ersten Besucher gehen zu den Betern.
Nach einer Weile kommt eine junge Frau zu mir, setzt sich neben mich und meint, dass es gut wäre, wenn Bernhard (Name geändert) auch nach vorn zum Beten käme, er würde da hinten in der Ecke des Saales sein…
Okay, langsam ging ich quer durch den Saal in diese Ecke. Ich sah dort niemand. Erst kurz davor entdeckte ich, dass er wirklich in der äussersten Ecke kniete. Seine Schuhe hatte er ausgezogen. Er kniete mit geschlossenen Augen am Boden, machte mit Händen und Unterarmen sanfte Bewegungen…
Ich war unschlüssig, was ich tun sollte, zumal er mich nicht wahrnahm. Ich setzte mich mit einem Stuhl Abstand erst mal hin, damit er auf mich aufmerksam werden könnte.
Etwas später rutschte ich auf den Stuhl direkt neben ihm.
Noch später legte ich ihm sanft die Hand auf die Schulter, immer bereit, mich sofort zurückzuziehen, falls er Widerstand zeigen sollte. Und betete leise für ihn. Alle Verheissungen und Zusagen Gottes, die mir einfielen, sprach ich ihm zu.
Irgendwann hatte ich den Eindruck, ich solle ihn umarmen. Aber er lag immer noch am Boden, vielleicht im Gespräch mit Gott vertieft. Dann richtete er sich auf, putzte sich die Nase. Er war sichtlich bewegt.
Jetzt fragte ich ihn leise, ob ich ihn umarmen könne. Er nickte und ich kniete mich direkt vor ihn hin – und wir umarmten einander sehr fest. Dabei seufzte er tief auf.
  • Nach einer Weile sprach ich ihm leise ein Bild zu, was der Herr mir gezeigt hatte: Es gab viele Wunden an seinem Körper – und Jesus behandelte sie eine nach der anderen ganz sanft. 
  • Und ein Zweites: „Der Vater selbst hat dich lieb!“ 
Dann lösten wir uns voneinander, er bedankte sich und ich bot ihm noch an, dass er nach vorn zum Beten gehen könne, aber das sollte er selber entscheiden. Dann ging ich hinaus.

Keine Ahnung, was genau passiert ist – aber dieses Anfängliche: „Bleib sitzen!“ hatte Sinn gemacht…

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