9.4.07

Neue Kreuze braucht das Land

Karfreitag im Gottesdienst. Irgendetwas ist anders im Raum. Ja - richtig! Unser “altes” Birkenkreuz ist verschwunden. Dafür hängt dieses neue, etwas futuristische an der Wand. Ein Künstler aus der Gemeinde hat es - extra zu Ostern - gestaltet. Es sieht ziemlich modern und etwas schmal aus. Naja, sowas ist ja auch Geschmackssache…

Später erfahren wir, dass es aus einem hundertjährigen Buchenstamm gefertigt wurde. Ein dickes Brett, in der Mitte geteilt und an der Wand befestigt. Dann aber wird es interessant: Der Pastor nimmt eine kleine Fernbedienung in die Hand - und plötzlich erstrahlt das Kreuz, von hinten mit Licht durchflossen, in einer völlig neuen Perspektive. Sein Licht strahlt sozusagen in den Raum hinein. Und auch der waagerechte Balken setzt sich durch die Lichtstrahlen auf beiden Seiten weiter fort, so, als wolle Gottes Liebe die ganze Welt umfassen…

Irgendwie fasziniert mich das neue Kreuz. Über Kunst lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten, aber ich merke an der Wirkung, wie mich neue Gedanken beschäftigen. Es ist keine “olle Kammelle”, die Sache mit dem Kreuz, sondern sie hat mit meinem Leben, hier und heute zu tun. Jesus ist nicht nur damals als frommer Märtyrer gestorben, sondern sein Opfer. seine Motivation dazu und seine Liebe strahlen auch heute noch in mein, in unser Leben hinein. Und davon ist niemand ausgeschlossen - seine Arme umfassen sozusagen alle Menschen, die sich umarmen lassen wollen.

Und dieses Kreuz macht auch noch heute mein Leben hell und klar. Was man von vielen anderen Dingen und Thesen nicht sagen kann. Ich hoffe, dass mir dieser neue Blick auf das Kreuz auch noch nach Ostern nachgeht…

Andreas Meißner

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

kompliment an den künstler in eurer gemeinde, je länger ich das kreuz anschaue, umso mehr scheint das licht zu rufen... superschön