25.4.07

mirjam

es sind nur 12 kilometer. mit dem auto von uns nicht mal zehn minuten weit entfernt. plötzlich ist der ort auggen in den nachrichten, sogar rtl brachte einen längeren beitrag.
nein - es ging nicht um eine neue rebsorte für die winzergenossenschaft. es geht um mirjam. 13 jahre alt. sie wollte - wie jeden tag zur schule fahren.
es ist keine gefährliche gegend, das markgräflerland.
die polizeiberichte enthalten im allgemeinen nur geringe delikte. mal wieder zu schnell durch die kontrolle gefahren. ein fahradfahrer verunglückt. nächtliche ruhestörung. vielleicht auch mal ein diebstahl.
aber mord - das passt nicht in diese gegend.
aber nun ist es doch passiert. und niemand weiss - warum? mirjam kann es nicht mehr erzählen. nie mehr.
und plötzlich ist das böse kann in unsere heile welt eingetreten. unsere kinder sind nicht mehr sicher. und das schlimme: keiner weiss, wer es war. er lebt unter uns, der mörder von mirjam. vielleicht sogar im idyllischen auggen selbst. eine grässliche vorstellung für die einwohner.
mich erschüttern solche nachrichten immer wieder. nicht nur, wenn es in der nähe passiert. auch sonst.
ich will nicht moralisieren, aber wenn eine (vielleicht) heile welt plötzlich un-heilig und damit un-heimlich wird, dann lässt einen das nicht unberührt. es auch gar nicht.
wie schlimm muss es damals auch für die eltern adam und eva gewesen sein, als einer ihrer söhne seinen bruder umbrachte. etwas noch-nie-dagewesenes passierte. mord kam in die welt.
heute haben wir uns (den medien sei nicht dank) an die steigende und reale kriminalität gewöhnt. aber wenn das verbrechen in unsere nähe kommt, dann werden auch wir unruhig.
wir selbst können unsere kinder, ja, noch nicht mal uns selbst, vor allem bösen bewahren.
aber einer kann es: gott selbst. um so mehr sollte es wieder zum morgendlichen ritual gehören, uns und unsere lieben dem schutz des allmächtigen anzubefehlen.
das macht mirjam nicht wieder lebendig.
uns aber dankbar für jeden bewahrten tag und auch dankbar für alle gütigkeiten gottes.
nein, nichts ist selbstverständlich.

am freitag wird mirjam beigesetzt...

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