24.4.07

denn sie wissen nicht, was sie tun

Susanne Geske, Witwe des bei einem Überfall auf einen christlichen Verlag im türkischen Malatya ermordeten Deutschen Tilmann Geske (45), hat den Mördern vergeben. In einem Interview mit dem türkischen Fernsehsender ATV wählte sie dazu ein Wort, das Jesus Christus über seine Peiniger am Kreuz gesagt hatte: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

Die Mutter von drei Kindern im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren fügte hinzu: „Ich habe keinerlei Rachegedanken." Dem Sender zufolge will die Frau, die seit rund zehn Jahren in der Türkei lebt, in Malatya bleiben. Ihr Mann, der als Übersetzer mit dem Bibelverlag „Zirve" zusammenarbeitete, soll in der Stadt beigesetzt werden. Susanne Geske zeigte sich zuversichtlich, dass die Morde von Malatya für die Türkei einen Neuanfang im Miteinander von Christen und Muslimen markieren. Wie es aus ihrem Umfeld hieß, hätten viele befreundete Muslime ihr und den Angehörigen der anderen Opfer des brutalen Überfalls kondoliert und ihre Abscheu über das Verbrechen bekundet.

Opfer wurden gefoltert: 156 Messerstiche

In der südosttürkischen Stadt Malatya waren am 18. April drei Mitarbeiter des Bibelverlags ermordet worden. Neben dem Deutschen starben auch die beiden Türken Necati Aydin (35) und Ugur Yüksel (32). Entgegen ersten Angaben wurde den Opfern nicht nur die Kehle durchschnitten, sondern sie wurden auch gefoltert. Presseberichten zufolge soll Geskes Leiche 156 Messerstiche aufgewiesen haben. An Yüksels Leiche seien Stichwunden an den Geschlechtsteilen und tiefe Wunden an den Fingern festgestellt worden. Zur Tat haben sich vier junge Männer bekannt, die von der Polizei verhaftet wurden. Ein fünfter Täter verletzte sich bei seiner Flucht vor der Polizei schwer. Inzwischen hat die Polizei fünf weitere Verdächtigte verhaftet. Die muslimischen Täter bekannten, sie hätten die Christen aus religiösen und nationalistischen Gründen ermordet.

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