Willow-Creek-Bewegung: Wie Gemeinden wieder wachsen können
Seine "Willow Creek"-Gemeinde wachse, doch gebe sie kein Geld für Marketing aus, sagte der Pastor Bill Hybels gegenüber der Nachrichtenagentur "idea".
Hybels ist überzeugt, dass der Trend zur Säkularisierung "mit der richtigen Vision, Leiterschaft und Botschaft" umgekehrt werden kann. Gute Führungspersonen strebten danach, "das volle Potenzial ihrer Gemeinde freizusetzen". Die Botschaft sei seit 2.000 Jahren unverändert "das Evangelium, das wir kreativ und freundlich verkündigen sollten". Gott habe für die Menschen "sein absolut Bestes gegeben, als er seinen Sohn Jesus Christus für die Erlösung der Menschen opferte". Deshalb sei es vernünftig, wenn Christen das Beste für Gott geben. Hybels: "Wer sich Gott zu 95 Prozent hingibt, gibt 5 Prozent zu wenig. Geheimnis, Abenteuer und Freude des christlichen Glaubens kann nur erfahren, wer sich wirklich vollständig Gott hingibt." Die Mitglieder seiner Gemeinde motiviere er dazu, diesen Schritt zu gehen, indem er die absolute Hingabe lehre und selbst lebe, so Hybels. Er versuche, dem Vorbild Jesu Christi zu folgen, indem er anderen selbst ein Vorbild sei und ein integres Leben führe.
Geistliche "Ernährung" nicht allein dem Pastor überlassen
Nach Hybels Beobachtung besteht in vielen Gemeinden die Tendenz, dass allein der Pastor für die geistliche "Ernährung" der Gemeinde zuständig sei. Dieser könne jedoch in der Woche nicht die Bibel für seine Gemeindeglieder lesen, an ihrer Stelle beten oder für sie die Sünden bekennen. Jedes Gemeindemitglied müsse es daher lernen, für sein geistliches Leben selbst Verantwortung zu übernehmen. Zur missionarischen Arbeit seiner Gemeinde sagte er: "Wir führen so viele Menschen zu Christus wie noch nie in der Geschichte unserer Kirche. Vergangenes Jahr feierten wir fast 1.500 Taufen." Die Willow-Creek-Gemeinde suche zugleich nach Möglichkeiten, Armut zu lindern und Ungerechtigkeiten zu beseitigen: "Wer geistlich wächst, dessen Herz wird dem Herzen Gottes ähnlicher – und Gottes Herz sorgt sich um Ungerechtigkeit."
Was Hybels seinen Kritikern sagt
Hybels äußerte sich auch zu häufig geäußerter Kritik an seiner Gemeinde. Zur Frage, ob die Botschaft von Willow-Creek zu schlicht sei, sagte er, man müsse zwischen Klarheit und zu starker Vereinfachung unterscheiden. Gemeindeleiter sollten in der Lage sein, die Vision für ihre Kirche auf einem T-Shirt klar zu machen. Das Credo seiner Gemeinde sei: "Bekehre Nicht-Christen zu völlig hingegebenen Nachfolgern Christi!" Dies entspreche dem Missionsbefehl Jesu. Den Vorwurf, seine Gemeinde richte sich zu sehr nach Marketing-Aspekten und zu wenig nach der Bibel, wies Hybels zurück. Seine Gemeinde gebe jährlich Millionen Dollar für biblische Ausbildung aus, dagegen stelle sie in ihrem Haushalt (umgerechnet 31 Millionen Euro) keine Gelder für Marketing bereit. Unzutreffend sei auch der Vorwurf, seine Gemeinde würde im Gemeindehaus das Kreuz verstecken. Zwar verzichte man auf jegliche religiöse Symbole wie auf den Altar, Kerzen oder das Kreuz. Jedoch bilde die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Christus das Zentrum der Verkündigung. (idea)
1 Kommentar:
Unsere Gemeinde ist mit 15 Mitarbeitern dabei (auch die Pastorin). Mein Schwager ist für Licht und Ton (Technik, Geräte) verantwortlich. Ich begleite das Ganze im Gebet von hier aus.
Liebe Grüße
Nenne
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