sie sind schon gut, die fachleute und therapeuten hier im haus. ein gut durchdachter plan sichert dem einzelnen patienten auch, dass er weder seine termine verpasst noch den jeweiligen behandlungsraum verfehlt. dadurch wandert man ständig umher, der tag allerdings geht auch schnell vorüber. besucher müssen mit eingeplant werden...
und jede menge geschichten gibt es.
da ist der 60-er, der schon zum 5.mal zur reha ist, weil in den letzten jahren der krebs von der prostata in den lungenflügel gewandert ist. und jedesmal op und bestrahlung.
da sind frauen, deren ehen scheiterten - und die hinterher krank wurden. allein mit dem übel. und dabei oft so tapfer!
da ist die enkelin eines berühmten politikers, die heute mit 50 noch darunter leidet, dass ihre eltern nie zeit für sie hatten. und dass in ihrem leben oft ihr name mehr zählte als sie selbst.
da ist der rustikale ältere herr, der die dinge klar beim namen nennt. aber auch schon 20 jahre mit krankheit zu tun hat. u.a. auch teile der zunge wegoperiert bekam, dazu schwer hört...
bei all den kontakten bin ich immer wieder unheimlich dankbar für alles, was bei mir noch funktioniert. und dass der tumor so früh erkannt wurde.
7 Kommentare:
Lieber Andy, bei den vielen Geschichten, die Du nun so gehäuft hörst und erlebst, erbitte ich Dir, dass Gott Deine Seele und Dein Herz fest schützt und stärkt, damit Du weiter getrost nach vorne schauen kannst. Du wirst gesegnet und sollst ein Segen sein. Und das bist Du. Liebe Grüße, Nenne
danke - die segenswünsche gehen aber auch an dich!
Lieber Andy, was Nenne geschrieben hat, kann ich nicht besser sagen und schließe mich deshalb einfach an. Diese Kontakte mit anderen Kranken können viele nicht ertragen, aber ich bin gewiß, daß Du ihnen ein Lichtblick bist.
hi gisela,
danke...
im übrigen belasten mich solche geschichten nicht länger, erregen aber trotzdem mein miteid, weil man ihnen nicht primär helfen kann. aber ich denke, zuhören ist oft auch schon gut.
liebe grüsse, a.
Wow. Du lernst Leute kennen, die Du sonst vermutlich nie getroffen hättest und das ist was ganz Besonderes.
Als ich damals immer zu ins Krankenhaus mußte und Bestrahlungen/Chemo bekam wegen dem Hirntumor... da ging ich durch diese Glasschiebeeingangstüren ins Krankenhaus und dann "Willkommen im Krebsland", dass "draußen" war auf einmal ganz weit weg.
Da schlappen die Leute rum, die mehr tot als lebendig aussehen.
Es gibt komischerweise immer genügend denen es schlechter geht. Seltsamerweise guckte ich eher auf die, denen es schlechter ging. Das baute mich mich manchmal auf, dass ich dachte: "Hey, toll dass es mir nicht so schlecht geht." und anderseits da dachte ich "Vielleicht bin ich auch bald da..."
Einmal saß ich da im Gang und mußte warten.... und gegenüber an der Wand war ein Bild zu sehen - Jesus am Kreuz.
Es war das erste Mal, dass mir das so brutal vorkam. Dieses Kreuz - ein Folterinstrument. Ein Mensch starb daran, brutal hingerichtet. Und wir? Wir hängen dieses Bild ins Wohnzimmer.
Ich konnte wahrscheinlich nur im geringen Teil nachfühlen wie es Jesus da ergangen sein muß.
An diesem Tag fühlte ich mich elend, ich hatte kurz vorher auf den Krankenhausflur gekotzt... was mir sehr peinlich war, auch wenn es für die Putzfrau mit ihrem großen Putzwagen wahrscheinlich Alltag ist... im Krebsland.
Jesus - er liet für uns... mit mehr Schmerzen die wir haben können. Der Hammer ist, er tat das freiwillig.
Das wurde mir an diesem Tag sehr bewusst und immer wenn ich dieses Bild vom Jesus am Kreuz sehe, dann denke ich zurück an den Krankenhausflur.... es ist gut, mal einen kleinen "Einblick" in seine Welt werfen zu können.
Ich wünsch Dir ne gute Zeit Andy.... nutz sie, um zu lernen - von niemanden kann man mehr lernen als von Menschen und ihrem Leben. (ok Gott ist da noch weiter vorn ;-))
hi mandy - du hast ja soo recht.
vielen dank für dein comment - der herr segne dich!
Danke Mandy, an dieser Stelle für Deinen Beitrag. Und danke Andy, dass Du ihn veröffentlicht hast. Ich kenne einige Menschen, für die Ihr schon zum Segen geworden seid.
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