29.8.10

ausgelesen

und wieder mal ein buch der besonderen art ausgelesen.
andreas (!) schorlemmer - einer aus der grösseren familie - schreibt über seine tägliche arbeit als polizeiseelsorger.

zuerst war ich enttäuscht, hatte spannende berichte erwartet. aber dann philosophiert er mehr über das leben, die ereignisse. man merkt ihm an, dass er pfarrer ist, die dinge breit beschreibt.

aber mit der zeit hat mich sein stil doch gefesselt. wie er oft kurz und knapp den leuten todesnachrichten überbringt und sie mit dem geschehen konfrontieren muss. wie bei seinem erzählen ursachen hindurchschimmern, warum unglücke passieren, aber er keine moralische keule schwingt.
wie er in die mühle zwischen demonstranten und polizisten gerät, beide verstehen kann. vermitteln will, was aber schwer ist.
und oft nicht bewertet nach dem motto: ich und gott sehen das so - sondern ein grosses mitleiden durch seine erlebnisse hindurchschimmern.

was auch deutlich wird, wie leid plötzlich leben verändert, manches über jahre hinweg, ehe es wieder einigermassen erträglich weitergeht. oder auch nicht.

ein lesenswertes buch eines menschen, der beim helfen für andere oft selber an eigene grenzen kommt, denn man kann das erlbte nicht einfach abends an der garderobe ablegen...

Keine Kommentare: