An diesen Abend kann ich mich noch gut erinnern. Ich hatte meine Reisetasche gepackt, denn am nächsten Morgen wollte ich mit Freunden auf eine Bibeltagung nach Halle/Sa fahren. Ziemlich spät sind wir dann ins Bett gegangen und hörten noch kurz vor dem Einschlafen die letzten (DDR-) Nachrichten im Radio: „In Zukunft soll es für alle Bürger möglich sein, ein Reisedokument zu beantragen, welches es ihnen ermöglicht, auch in nichtsozialistische Länder einzureisen.“ So ähnlich habe ich es noch im Ohr. Was ich nicht wusste: Zu diesem Zeitpunkt hatten schon jede Menge Leute in beide Richtungen die Grenze in Berlin überschritten…
Rückblick
Aufgewachsen in Thüringen mitten im Süden der DDR bekam ich zunächst wenig mit von dem gleichsprachigen Nachbarn im Westen. Natürlich prägte die komplette Agitation über Kindergärten, Schule, Ausbildung und Berufsalltag auch oft die Ausrichtung des Denkens. Als jüngerer Mensch ist man ja so leicht manipulierbar…weiter geht es hier...
2 Kommentare:
Andreas - gut geschrieben.
Das war "Weltgeschichte".
Und jeder von uns Meißners
mittendrin.Ich kann Dir nur voll zustimmen, daß bei allen Problemchen in der heutigen Zeit
man dankbar sein muß, daß es so kommen konnte.
Gruß Jochen
Wow ... dann ward ihr ja mittendrin im Geschehen. Selbst ich fand das unfaßbar, obwohl ich nicht so viel von der Trennung mitbekam - außer, daß ein paar Tanten meines Vaters "drüben" wohnten. Aber ich habe auch immer überlegen abgewunken, wenn manche Menschen noch Slogans verbreiteten, die von einem vereinten Deutschland redeten. Und dann passierte es doch. Es war ein Wunder. Aber ich muß gestehen, daß ich kaum noch dran denke. Kommt wohl daher, daß ich eben nicht so nahe dran war.
Danke für deinen Bericht. Der erinnert mich daran, daß es auch in der Weltgeschichte immer noch Wunder gibt. LG, Ehrentraut
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