wir hatten einige zeit überlegt, ob wir uns das antun - das stasigefängnis in hohen-schönhausen. aber da der tag verregnet war, fuhren wir hin. es fanden führungen von zeitzeugen statt. unser führer hat selbst dort eingesessen und konnte aus eigenem erleben berichten.
jedes totalitäre system hat ähnliche methoden, um menschen, kritiker, andersdenkende zum schweigen zu bringen. sie sind allesamt menschenverachtend. im "u-boot" war es ganz besonders schlimm, kleine einzelzellen, keine kontakte mit anderen gefangenen, geschweige denn angehörigen. nur der schliesser oder derjenige, der einen verhört hat. man wusste nicht, wo man war. die angehörigen wussten das meistens auch nicht. und dann die verschiedenen folterungen. das erinnert an schlechte actionfilme. war aber wirklichkeit.
da war die zelle, wo der gefangene eingeklemmt wurde - und von oben tropfte aus einem kleinen loch im eimer regelmässig wasser herunter. immer auf die gleiche stelle. es war zum verrücktwerden!
schlimm auch diese einzelzelle, die nur zirka 40 zentimeter tief war, in der man stehen musste. toilette war nicht, also stand man später in den eigenen...
draussen noch der "grotewohl-express", der wurde an ferienzüge angehängt und es wurden damit auf enbgstem raum gefangene transportiert. die einen fuhren in den urlaub, die anderen ins nächste zuchthaus...
auf der rückfahrt mussten wir aus unserer tram aussteigen, weil es einen unfall gegeben hatte, den wir dann auch sahen. ein reisebus war quer über die fahrbahn auf die gleise und dann in eine tram geknallt. feuerwehren und krankenwagen waren im einsatz und wir schauten natürlich ne weile zu...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen