traurig

es ist schon eigen-artig: da weiss man vom kopf her, dass ein lieber mensch an gott geglaubt hat und uns deshalb schon vorausgegangen ist. aber etwas zu wissen und vielleicht auch noch mit bibelstellen zu begründen ist eine sache.
dem sarg dann gegenüberzusitzen und plötlich wie ein hammerschlag zu begreifen: die siehst du ja (hier auf der erde) nie wieder, das war dann doch hart und bewegend. aber männer weinen ja nicht (so schnell, und auch nicht so vor anderen).
ganz plötzlich habe ich esther vermisst. ihre wache art, ihr schnelles denken, ihren hintergründigen, manchmal fast bissigen humor und ihr fröhliches lachen.
aber so ist das beim abschiednehmen. und man kann die zeit nicht zurückdrehen. was sind wir froh. dass wir uns in all den 13 jahren, die wir sie kannten, oft um sie gekümmert haben und uns keine vorwürfe machen müssen, sie vernachlässigt zu haben.
beim gang zum grab kam ich übrigens mit ihrem vermieter ins gespräch, der auch mit in ihrem haus wohnt. und drei ehemalige kollegen von ihr waren auch da...

... zwei grundstücke weiter wird gerade ein neues haus aufgestellt. es geht relativ schnell, weil es aus fertigen zellen und segmenten zusammengesetzt wird. nicht mehr lange, dann können die besitzer einziehen und es bewohnbar machen. ist schon eigenartig - hier tritt jemand ab, da richtet sich jemand neu ein.
das leben geht weiter...