11.1.06

Der "Gnaden"-Porsche

Es sind diese kleinen Geschichten, die schnell wieder in Vergessenheit geraten, aber für die Betreffenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir kennen den Filmklassiker „Pretty Woman” – reicher Mann liebt armes Mädchen und holt sie aus ihren Verhältnissen heraus. Ein Märchen? So was passiert eh nicht?

Nicht in den Vereinigten Staaten und nicht ganz so spektakulär geschieht folgendes:
Josein Justin, eine 19-jährige Kellnerin aus Schweden macht ihren Job wie jeden Tag. Das „Café Juniskär“ in Njurunda bei Sundsvall ist gut besucht. An einem Tisch bedient sie, freundlich wie immer, auch eine Gruppe männlicher Gäste. Unter ihnen sitzt auch ein Mann, der gerade frisch pensioniert ist. Sie merkt, dass er sie immer wieder mustert. Plötzlich spricht er sie an, fragt nach ihrem Alter. Etwas verwundert teilt sie ihm dasselbe mit. Auf die nun folgende Antwort war sie gar nicht gefasst gewesen: „Wissen Sie, ich gebe Ihnen heute kein Trinkgeld - aber dafür sollen Sie meinen Porsche bekommen.“

So etwas hatte sie noch nie erlebt. Da sie den Herrn „supernett und überhaupt nicht komisch“ fand, kam sie auch gar nicht auf den Gedanken, dass mit diesem „Trinkgeld“ andere Absichten verknüpft wären. Dann bekam sie noch die Telefonnummer des Kunden.

Am nächsten Tag rief Justin ihn an und sie verabredeten ein Treffen, zu dem sie ihren Vater mitnahm. Dann sah sie den versprochenen Wagen – einen Porsche 924 Baujahr 1979, der umgerechnet cirka 3200 Euro wert war.

Bis auf einige Lackschäden und ein wenig Pflege war der Wagen total in Ordnung. Der Spender sagte der Zeitung „Aftonbladet“ auf Nachfrage: „Ich hab ihr in die Augen geschaut, sah einen Engel und dachte: Den Porsche soll sie haben. Ich habe es nicht bereut.“
Josein Justin wird diesen Tag, den freundlichen älteren Herrn und dieses außergewöhnliche Trinkgeld sicher nie vergessen.

Ich habe die Story „Der Gnaden-Porsche“ genannt. Gnade ist etwas Unverdientes. So ging es auch in der Geschichte: Der Gast wollte dieser Kellnerin einfach ein Geschenk machen. Sie hatte sich das nicht erarbeitet. Der Porsche stand ihr nicht zu.

So ist es auch mit der Erlösung Gottes: Diese kann man sich nicht erarbeiten. Sie steht uns Menschen auch nicht zu. Niemand kann sie so einfach für sich beanspruchen. Aber da ist die Gnade (=unverdiente Gunst, Zuwendung) des Allmächtigen, die er – einfach so – dem Menschen schenkt. Diese Gnade allerdings hat einen tiefen Hintergrund: Gott liebt Menschen und hat im Voraus eine Lösung aus unserem Dilemma geplant. Die Durchführung übernahm sein Sohn Jesus Christus, als er stellvertretend die gerechte Strafe Gottes für unsere Sünden auch sich nahm.

Römer 3,24: „Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen - aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.“

Vielleicht denkst du in Zukunft, wenn du irgendwo einen Porsche siehst, an dieses außergewöhnliche Geschenk!

Andreas Meißner


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