12.7.05

Tour de Himmel


Sie hat uns wieder, die Tour de France. Ob Armstrong, Ullrich, Wegmann oder Voigt – sie alle begeistern uns auf ihre Weise.
Da wird gekämpft, ausgerissen, gesprintet. Und manchmal entscheiden 6 Zentimeter nach einer über 200 Kilometer langen Etappe über den Sieg.
Der Tour- Direktor Jean-Marie Leblanc ist übrigens über das deutsche Publikum begeistert. „Das Besondere hier“, so sagt er, „ist das Publikum.“

Ich kann diesen Eindruck nur bestätigen. Es war vor einigen Jahren:
Das Wetter spielte mit, als die Tour auch durch unsere kleine Stadt rollte. Ein Riesenereignis für unseren Ort, findet dieses größte Profirennen der Welt doch fast ausschließlich in Frankreich statt.
Stunden vor der eigentlichen Durchfahrt der Rennfahrer war schon Leben an der Strecke. Versorgungsstände dienten dem leiblichen Bedürfnis der Zuschauer, Touristen und Einheimische. Einzelne Radfahrer nutzten den Tag, auch einmal die Strecke zu radeln, auf der dann die großen Asse kommen würden.
Dann preschte die Werbekolonne heran, farbenprächtig und Geschenke verteilend. Eine schier endlose Karawane, nur unterbrochen von Presse und Funktionärswagen.

Der Zeitpunkt rückte immer näher - bald mussten die ersten Fahrer eintreffen. Eine Spitzengruppe hatte sich abgesetzt und näherte sich Kandern. Es konnten nur noch wenige Minuten sein.

Ein Bild bleibt mir unvergessen: Da stehen zig Leute am Straßenrand, Kinder hocken auf dem Gehsteig, ja selbst oben auf der Mauer haben es sich die Zuschauer bequem gemacht, um einen möglichst freien Blick aufs Geschehen zu haben.
Und alle schauten in dieselbe Richtung!
Welch ein Bild von Erwartung und Spannung!

Ich musste unwillkürlich daran denken:
Wie schön wäre es doch, wenn dieselben Menschen genau so voller Spannung auf die Wiederkunft von Jesus Christus (1. Thess. 4,16ff) warten würden…
Illusorisch? Vielleicht. Aber nicht unmöglich, denn die Chance, sich für den „Retter der Welt“ (1. Johannes 4,14) zu entscheiden, gilt für jeden Menschen.

Und dann der zweite Gedanke: Können nicht wenigstens wir Christen diese Erwartungshaltung öfters einnehmen und alle in dieselbe Richtung schauen?

Und noch das Dritte: Schade, dass ich mir selbst zu wenig Zeit nehme um voller Erwartung dem entgegenzusehen, der unendlich viel für mich aufgegeben und mich glücklich gemacht hat.

Die Spitzengruppe kam endlich, eine tolle Stimmung herrschte. Dann raste das Hauptfeld vorbei, Armstrong und Ulrich mitten unter ihnen.

Ein viel größeres Ereignis als die Tour de France steht uns Christen bald bevor: Die `Tour de Himmel`.

Freust Du Dich auch schon darauf?

Andreas Meißner

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ähh...schon mal sportreporter gewesen? beim lesen habe ich mich vorsichtig umgeschaut, weil ich dachte, jeden moment fegt das hauptfeld der radrenner hier an meinem pc vorbei...:-)
zum zweiten gedanken möchte ich sagen: wir tun das wohl, nur teilen wir das einander nicht immer mit.

euphonies hat gesagt…

ja!!*