19.7.05

Mangelware


Mangelware

So bezeichnet John Ortberg uns Menschen in seinem Bestseller "Jeder ist normal, bis du ihn kennen lernst". Niemand ist vollkommen. Keiner fehlerfrei. Alle haben ihre offenen oder verborgenen Mängel. Den idealen Mann, die perfekte Frau gibt es einfach nicht auf dieser Welt. Die Sünde hat alle Menschen infiziert:

"Alle haben sich von ihm abgewandt und sind dadurch für Gott unbrauchbar geworden. Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein einziger." (Römer 3,12)
"Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte."
(Römer 3,23)

Sehnsucht

Die Gemeinschaft mit Gott wiederzufinden und auch das Bedürfnis nach guten Kontakten mit anderen Menschen steckt tief in jedem von uns. Der Wunsch, dazuzugehören und sich anderen anzuschließen, zu lieben und geliebt zu werden, gehört zu den leidenschaftlichsten Sehnsüchten der Seele.

Shalom

Die hebräischen Propheten haben für diese Sehnsucht, für Gemeinschaft, für diese tiefe Beziehung zu Gott und Mitmenschen ein besonderes Wort: Shalom. Es bezeichnet: das Verwobensein von Gott, Menschen und der ganzen Schöpfung in Gerechtigkeit, Erfüllung, Friede und Freude.

Was wäre, wenn…
In einer Welt, in der sich Shalom durchsetzen würde...
...wären alle Ehen stabil und alle Kinder sicher.
...wer zu viel hätte, gäbe denen, die zuwenig hätten.
...israelische und palästinensische Kinder würden auf der Westbank zusammen spielen; ihre Eltern würden füreinander Häuser bauen.
...In Büros und Vorstandsetagen würden sich alle heimlich bemühen, ihre Kollegen beim beruflichen Vorwärtskommen zu unterstützen, und sie hinter ihrem Rücken zu loben.
...Zeitschriften wären voller Berichte über mutige Menschen und moralische Integrität.
...In Talkshows träten Mütter und Töchter auf, die einander heiß und innig lieben.
...Es wären dort Frauen zu sehen, die die Kinder ihrer Ehemänner auf die Welt bringen.
...Unstimmigkeiten würden liebenswürdig und kultiviert beigelegt werden.
...es gäbe vielleicht immer noch Rechtsanwälte, aber diese hätten sinnvollere Aufgaben, wie etwa die Auslieferung von fettfreien und cholesterinarmen Pizzen.
...Türen hätten keine Schlösser, Autos keine Alarmanlagen, Schulen bräuchten weder Polizeipräsenz noch Überwachungskameras.
...Schüler, Lehrer und Hausmeister würden die Arbeit des anderen wertschätzen und achten.
...bei Spielen in der Pause würde jedes Kind in eine Mannschaft gewählt.
...Gemeinden würden sich nie spalten.
...Menschen würden sich weder langweilen noch wären sie ständig in Hektik.
...kein Vater würde jemals wieder sagen: "Ich habe zu viel zu tun", und damit sein Kind enttäuschen.
...Scheidungsgerichte und Frauenhäuser würden in öffentliche Freizeitzentren umgewandelt werden.
...in jeder Berührung eines Menschen durch einen anderen würde sich Zuneigung, Ermutigung und Freude ausdrücken.
...niemand wäre einsam oder ängstlich.
...Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft gingen Hand in Hand; sie würden sich gegenseitig achten, sich durch Unterschiede bereichert fühlen und durch ihre gemeinsame Menschlichkeit vereinigt sein.
...und im Zentrum dieser großen Gemeinschaft stünde ihr großartiger Architekt und ruhmreichster Mitbewohner: Der Gott, dessen Gegenwart jeden Menschen mit nie enden wollendem Glanz und immer größer werdender Freude füllt.

Happy End?

Zugegeben, die vorstehende Auflistung von Ortberg klingt verlockend. Unser Alltag beweist zwar täglich das Gegenteil, aber durch externe Hilfe von Gott muss es keine Illusion bleiben. Jesus hat es vorgelebt und es kamen Beziehungen in Ordnung, Verletzungen wurden geheilt, Menschen versöhnten sich mit Gott und untereinander und ihre Seelen wurden heil.

Dieselbe Kraft der Erlösung von unseren Defiziten, unserer Schuld, unseres Versagens und unseres Mangels steht auch uns heute noch durch die Erlösungstat von Jesus Christus am Kreuz zur Verfügung.

"Und genauso wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, so können auch wir jetzt ein neues Leben führen." (Römer 6,4)

"Und Gott sprach: Siehe, ich mache alles neu." (Offenbarung 21,5)

Durch die erneuernde Kraft Gottes und die verändernde Liebe seines Sohnes Jesus Christus brauchst du und ich nicht länger als "Mangelware" herumzulaufen.
Shalom ist möglich!

Andreas Meißner

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich möchte sehr gern in "was wäre wenn..." leben und mein quentchen zu shalom beitragen - mit gottes hilfe